Der beliebteste ist seltsamerweise der Ewing-Sohn, der nichts als Gemeinheit und Hinterlist im Kopf und immer damit Erfolg hat – einer, der alles erreicht, was er will, egal, mit welchem Mittel.

Und wenn er so beliebt ist, zeigt das doch, daß wir alle gerne so ein Stück J.R. Ewing wären: mächtig, einflussreich, rücksichtslos, egozentrisch, brutal, ehrgeizig mit allen Mitteln, geldgierig, machthungrig.

Denn wie ist denn der normale Durchschnittsmensch? Eher ohnmächtig, ohne Einfluß, rücksichtsvoll , weil`s nicht anders geht, unfähig zu streiten, zwar auch geldgierig aber ohne Erfolg.,

In diesem J.R. sehen wir alle unsere tiefsten Wünsche verwirklicht, die uns unsere Erziehung verbietet, laut aus zu sprechen..

Schauen wir uns doch mal diesen Menschen an: homöopathisch allerdings!

Hauptsymptom sozusagen ist sein Machthunger, „mit allen Mitteln“, dazu sein fehlendes Mitgefühl, dafür „Mangel an moralischem Enpfinden“. Wenn er erwischt wird, kann er sich immerzu herausreden, daß dann immer wer anderes Schuld hat.

Seine größte Angst ist sein Versagen – egal auf welchem Gebiet.

Und der ganze Mann bleibt lebens-oder besser-Serien-lang nur der Sohn: alles, was er tut, ist danach bemessen, daß sein Daddy stolz auf ihn wäre.

Das Vaterthema mit einem solchen krankhaften Ehrgeiz: aller Grips ist in seinem Kopf – körperlich ist er sogar seinem kleinen Bruder unterlegen. Und lange Fußmärsche mag er auch nicht. Man sieht ihn kaum im Swimmingpool, kaum sich wirklich am Leben freuen. Ein Schauspieler für sich und allen Anderen – mit einem Wort: LYCOPODIUM…und wie gerne wären wir doch alle ein solches bisschen Lycopodium…!!!