Bei Rumpelstilzchen denken wir immer an die Sache mit dem NAMEN. Genaugenommen ist das Ganze ein Patent-Rezept, wie man mit gekonntem Betrug und Einsatz reichlicher Angestellten sich seiner Familie entledigt , aus Versehen eine pfundige Lebensstellung erwirbt, das beste draus macht und diese Stellung behält, wobei man sich den Luxus von Liebe dann endlich erlauben darf.

WAS GESCHIEHT:

Angeber-Vater behauptet, seine Tochter könne Stroh zu Gold spinnen, um sie an den Mann zu bringen. Und der nimmt sie  aber nur d e s h a l b. Da ist die Tochter zwar im Schlamassel, aber auch endlich von so einem Vater weg, der sie als Produkt vermarkten wollte, weil er wohl sonst nix zustande brachte.

Was nun...sie kann nur den Himmel anflehen, und der erscheint dann als Rumpelstilzchen, was ihr das Versprechen abnimmt, ihm das erste Kind zu überlassen. Das Mädchen ist noch nicht mal verheiratet und hat leicht versprechen. So entsteht diese Ehe auf einem gründlichen Doppel-Betrug und gerät in die Bredouille, als nach angemessener Zeit der Märchenzwerg das inzwischen geborene Kind einfordert.

Aus dem Mädchen ist inzwischen eine Frau geworden, die den so sonderbar gewonnenen goldgierigen Prinzen und inzwischen König gewordenen Mann liebt, wie es so geht im Leben....

Was nun? Die Frage stellte sich schon mal, als ihr Vater sie unter einen besonderen Leistungszwang stellte. Nun wiederholt sich das: aus unerfindlichen Gründen lässt sich der Zwerg erweichen, wenn sie nur seinen Namen nenne...wieder wird eine Leistung verlangt, um den Kopf, nzw. Hier das Kind zu retten...sonderbar!

Nun als Königin braucht sie den Himmel nicht mehr  da hat sie ihre Leute. Und sie kämpft hier auch nicht mehr um ihren eigenen Hals, sondern um den ihres Kindes. VERANTWORTUNG wird verlangt  diesmal mit aller Konsequenz. Keine Frage, dass sie sich ihrem Mann nicht anvertrauen kann, sonst kriegte der ja alles raus  und ihre Stellung wäre im Eimer oder auf dem Schaffott.

Logischerweise erfährt dann einer ihrer Lakaien den Namen . den Rest kennen wir.

Also war sie`es wieder mal nicht selbst. Geschah dem Rumpelstilzchen recht. Hat ja das Muster seiner eigenen Zerstörung schon vorgelebt, nämlich andere sich mit fremden Federn schmücken zu lassen...bzw. fremdem Gold.

Jedenfalls bleibt sie Königin, wenn sie nicht gestorben ist.

Warum hat eigentlich niemand mehr jemals von ihr das Gold-Spinnen verlangt....?!?

Mich hat das Thema immer als die Sache mit dem NAMEN beschäftigt.... aber im Moment hat ich diese andere Sichtweise..., die mit "Blendertum", mit Angeberei, mit Leistungsdenken zu tun hat.... und ich stelle hier die "homöopathische Frage nach dem NAMEN.

NACHGEDANKEN....

Die homöopathische Sichtweise ergibt ein einziges Mittel, ein wahnsinniges-buchstäblich.


Genaugenommen...ist die Figur des Rumpelstilzchens die "Rückseite" oder die wirkliche innere Wahrheit des VATERS: denn o h n e seine Angeberei, ohne sein Verhalten wäre Rumpelstilzchen gar nicht aufgetreten!

Es ist also eine Familien-Sache, eine Generationen-Frage: denn zweifellos hat auch der Vater seine Geschichte, um so ein "Un-Vater" zu sein. Und wenn er so über seine Tochter hinweggeht, nur um selbst gut dazustehen, ist er nicht nur ein gnadenloser Egozentriker, sondern auch ein völlig liebesunfähiger Mensch. Er muß also auch "verraten und verkauft" und belogen worden sein...vielleicht gerade um das Rumpelstilzchen?!?
Denn dass diese Gestalt etwas mit Geschlecht zu tun hat, deutet schon sein Name an. Rumpelstilzchen ist ihm nie begegnet, er hat munter weitergelogen, sich selbst verkauft über seine Leistung, in diesem Fall seine Tochter. Welche Menschen-Verachtung.
Da die ja aber eine Frau wird, hat sie zum Kind ein gänzlich anderes Verhältnis - das Kind m u ß gerettet werden. Sie selbst scheint bei dem Verrat noch ein halbes Kind gewesen zu sein, als ihr die Bedeutung des Kinder-Habens noch gar nicht klar sein konnte: wie sonst hätte sie dem Rumpelstilzchen so einfach "ihr erstes Kind versprechen" können...Sie hätte doch auch protestieren können, als der Vater das mit dem Stroh-zu-Gold-Spinnen behauptete. Warum sie es nicht tat? Sie konnte nicht sie war noch von ihm abhängig, sie konnte doch den Vater nicht verraten.

Und so entstand dann das, was Generationen von Menschen bis heute beschäftigt  ein Märchen (?!). Ist es nicht vielmehr die Darstellung eines allgemeingültigen menschlichen Konfliktes, der so verbreitet sein muß, dass sich die Geschichte bis heute erhalten hat?

Und dann nennt sie die Sache mit NAMEN. Sie spricht aus, was verschwiegen, verraten wurde: das Wesen von Geschlechtlichkeit, was zum Menschen gehört und ihn entsetzlich von sich selbst entfernt dissoziiert  wenn er diesen Teil seiner Selbst nicht ganz natürlich leben darf, wenn er gezwungen wird, Liebe/Sex/Leistung in Verbindung bringen zu müssen.

Unsere heutige , "zivilisierte"(?!)Welt hat diese Trennung vollzogen. Wir haben Porno, Prostituierte, Lesben, Homos, Promiskuität, "Wahre Liebe".....und dahinter immer Menschen, die sich nur zur H ä l f t e leben, befangen in dem Irrtum, dass Geliebt-Werden etwas mit LEISTUNG zu tun hätte (bis hin zum "na, ob er/sie auch im Bett gut(?!?!) ist?) Denn gerade  d a ist der Mensch am verletzlichsten * und erfährt es dann, was ihn vorsichtig macht und * misstrauisch. Aber daraus erwächst niemals Liebesfähigkeit - nur Angst.

Es ist also die Dissoziation , die innere Entfernung vom eigenen Geschlecht. Und darau kann nur Krankheit erwachsen, sexuelle Perversionen. Und der Versuch, die Teile wieder zusammen zu fügen, indem wir sehen, wie der Patient mit den Fingern an der Bett-Decke zupft, wenn er dieses Mittels bedarf.

HYOSCYAMUS