Was ist denn eine homöopathische Arznei?

Der Begriff wird so oft kritiklos verwendet, aber immer ohne Verständnis: er wird verächtlich benutzt, um eine winzige Dosis zu umschreiben. Oder er wird als Kundenfang benutzt, i.S. von harmlos gleich natürlich gleich „rein pflanzlich“. Auf einer Haarwasser-Reklame steht dann der Satz: „Ein homöopathische Lösung wäre mir am sympathischsten.“

Homöopathisch heißt nichts weiter als :ähnlich. Genau genommen wird die Arznei erst  d a n n  homöopathisch, als ähnlich, wenn sie einem Kranken gegeben wurde und der daraufhin gesund wird. Wenn sie nicht passend, nicht homöopathisch war – nun, dann geschieht ja nichts: der Organismus versteht sozusagen nicht.

Homöopathisch ist es also, einen fast Erfrorenen mit Schnee ab zu reiben, der Schnee ist seiner Kälte ÄHNLICH. Wer da meint, Homöopathie bedeutet „gleiches mit Gleichem“ zu behandeln, müsste den Erfrorenen in die Kühltruhe legen – das ist GLEICH und heilt folglich nicht.

Der Schnee-Einsatz ist homöopathisches Handeln.

Aber:

die Arznei, die später homöopathisch gegeben werden soll, muß aber eine Besonderheit vor zu weisen haben: es muß eine Arzneimittel-Prüfung von ihr geben. (AMP)

In der Arzneimittel-Prüfung wird erst einmal festgestellt, was die betreffende Arznei ANRICHTEN kann – denn mit Anwendung der Ähnlichkeitsregel lässt sich dann zuverlässig im Umkehrschluß daraus folgern, was sie HEILEN kann.

Um das zu erfahren, nimmt eine Gruppe von Prüfern etliche Wochen die fragliche Arznei zu sich, bis es Symptome gibt. Damit sich niemand vergiften kann, sind die Arzneien potenziert: kleinste Dosen von der D6 bis zur C200 werden tagtäglich genommen.

Alle Symptome werden dann zusammen getragen und nach einem Kopf-zu Fuß-Schema sortiert, so daß man sie später mit andern Arzneien vergleichen und wieder finden kann. Und die Gesamtheit aller Symptome einer Arznei nennen wird dann Arzneimittelbild.

Wenn man also weiß, daß z.B. Arsenicum album in der Arzneimittel-Prüfung wiederkehrende Angst-Anfälle verursacht hat, besonders nachts um 1 oder tags um die Mittagszeit mit Besserung durch Hitze und Gesellschaft, dann wird dieses Mittel einem Patienten helfen, der eben wegen solcher Angstzustände zu Behandlung kommt. Und zur Ähnlichkeit gehört  d a n n  besonders die Kleinheit der Gabe: es reicht, dem Organismus einen Impuls zu geben, daß er sich neu ordnen und heilen kann.

Nun gibt es aber z.B: noch andere Arzneien, die in ihrem Bild solche Angst haben: wenn also in diesem Fall Arsen dem Patienten nicht hilft – dann war es hier eben  n i c h t   h o m ö o p a t h i s c h.

Ein homöopathischer Arzt ist also immer besser dran als sein schulmedizinischer Kollege. er  w e i ß, was seine Arzneien können. Sein Kollege muß  einfach glauben, was in der „Roten Liste“ steht..(das Gesamtverzeichnis aller schulmedizinischen Medikamente)

Bleibt noch zu erwähnen, daß´das Ähnlichkeitsgesetzt überall gillt: zu lesen unter: "Das Ähnlichkeitwgesetz um uns herum" unter "Homöopathie"