Zwei Tage vor Antritt einer Indien-Reise "schoß" mich eine erneute und diesmal sehr schwere Krankheitsdiagnose buchstäblich "über dem Boden ab", verhinderte nicht nur die Reise, sondern stellte mich vor die Wahl, meine "Klinikkarriere" weiterzuleiden oder mich endgültig von aller bisherigen Therapie loszusagen. Mit einem aus heutiger Sicht unglaublichen medizinischen Leichtsinn entschied ich mich mit traumhafter Sicherheit fürs Zweite und wurde zum allgemeinen Erstaunen durch schwer erkämpfte Selbstbehandlung gesund. Den "letzten Rest" gab mir dann einige Zeit später ein schwerer Autounfall, dessen Folgen unter homöopathischer Behandlung in einem geradezu unglaublichen Tempo heilten.

Jetzt endlich - mit 38 Jahren - kündigte ich zum Entsetzen der Sippe meine Beamtenschaft auf, eröffnete todesmutig meine Praxis als Heilpraktikerin, räumte den Schutt meiner ruinierten Ehe aus dem Weg und war dann solange hinter einem Studienplatz für Medizin her, bis ich ihn endlich im Alter von 43 Jahren bekam.

Es ist schon eine komische Sache, eine Ausbildung zu machen, hinter der man innerlich nicht steht, um von denen, die da ausbilden, eine Berufszulassung zu bekommen, die mir erlaubt, das zu tun, was die Ausbilder komplett ablehnten; ja, ich habe wegen der Homöopathie Medizin studiert, Ehe und Familie aufgegeben und mich die ganzen Jahre des Studiums in einem fast schizoiden Feld bewegt: im Semester nur schulmedizinisch denken und lernen - in den Semesterferien homöopathisch arbeiten..., überflüssig, zu erwähnen, daß ich während des ganzen Studiums unablässig weiter Homöopathie gelernt habe, den ersten homöopathischen Arbeitskreis an der Uni München gründete und bis zum II. Staatsexamen leitete, homöopathische Ausbildung durch Vorträge und Referententätigkeit für die DHU ausübte, in den Semesterferien in Detmold vor Ort und im Semester telefonisch meine Praxis mit einer von mir angelernten Mitarbeiterin in Gang hielt, ständig Weiterbildungskurse besuchte und schließlich die meisten der weltweit besten Homöopathen zu meinen Lehrern zählen durfte.